Nach nunmehr über zwei Jahren, in denen allenfalls vereinsinterne und Freundschaftswettkämpfe in kleinerem Rahmen veranstaltet werden konnten, fanden am 11. und 12. Juni 2022 in der Wettkampfhalle Angerstraße die ersten Hamburger Meisterschaften seit 2019 statt. Für viele von den jüngeren Mädchen war dies der erste Wettkampf in dieser Halle. Unter die entsprechende Nervosität bei den „Kleinen“ mischte sich aber auch Vorfreude bei den Größeren und den Trainerinnen.
Eine personelle Neuerung gab es in der Wettkampforganisation: Nathalie Fast, Niendorfer Trainerin, Turnerin und B-Kampfrichterin, übernahm an diesem Wettkampfwochenende die Kampfrichterleitung als Nachfolge der langjährigen Kampfrichterleitung und Fachleiterin Franziska Böwer, die sich aus ihren Ämtern zurückgezogen hatte. Herzlichen Glückwunsch, liebe Nathalie, zu dieser neuen Aufgabe, die du toll gemeistert hast.
Insgesamt war der Niendorfer TSV mit 18 Turnerinnen in allen fünf Durchgängen vertreten.
Den Anfang am Samstagmorgen machte Amelie Batenhorst (2011) in der LK4. Schon Wochen vorher zappelig und nervös, schaffte sie es am Wettkampftag, ihre Nerven im Zaum zu halten und einen schönen und sauberen Wettkampf zu turnen. Bei ihren ersten Hamburgern fehlten ihr am Barren und am Balken noch je eine Anforderung. Zudem hatte sie einen Absteiger am Balken. Aber da die anderen Turnerinnen ihres Jahrgangs über alle vier Riegen verteilt waren, konnten wir nicht einschätzen, zu was es reichen würde. Am Ende überraschte sie uns und sich selbst mit einem tollen 2. Platz.
Im zweiten Durchgang startete Lotta von Arnim (2010) ebenfalls in der LK4. Auch für sie waren es die ersten Hamburger. Und fehlt ihr im Training hier und da noch etwas die Spannung, so turnte sie hier einen wirklich ordentlichen Wettkampf, wenn auch mit ein paar kleinen Schwächen am Barren und einem Sturz und einer dadurch fehlenden Anforderung am Balken. Aber auch sie sorgte für eine kleine Überraschung und freute sich über den 3. Platz.
Am späten Nachmittag startete der dritte Durchgang in der LK3 mit Romy Struve, Amelie Gerwulf, Amelie Frey, Mila Urban und Lara Lotz (alle 2010) sowie Marta Hägele (2008). Für Lara, Amelie F. und Marta waren es ebenfalls die ersten Hamburger Meisterschaften. Aber auch diejenigen, die schon auf eine Meisterschaft 2019 zurückblicken können, hatten mit ein wenig Nervosität zu kämpfen. Leider gab es dann auch den einen oder anderen Sturz am Balken und auch am Boden, aber die 2010-er Mädchen haben insgesamt einen sauberen und schönen Wettkampf geturnt und sich gegenseitig toll unterstützt. Die Siegerehrung brachte zwei weitere Medaillen für die Niendorferinnen: Lara wurde 2., Amelie Gerwulf errang Platz 3. Mit nur 0,5 Punkten weniger kam Romy auf Platz 4, Mila wurde 6. und Amelie Frey 8.
Marta fehlen noch ein paar Teile am Barren, so dass hier entsprechend der Erwartung nicht allzu viele Punkte zusammenkamen, zudem hatte auch sie einen Sturz und eine verpatzte Anforderung am Balken, was sie aber mit einer schönen Bodenübung wieder wettmachen konnte. Schließlich erreichte sie in ihrem Jahrgang einen ordentlichen 8. Platz.
Nach einer kurzen Nacht ging es am Sonntagmorgen mit der LK1 weiter. Hier turnten in der Jahrgangsgruppe 2011-2009 Anouk Spaeder, Luisa Groenewold (beide 2009) und Selma Kaya (2010), in Jahrgang 2008-2007 Julia Jahrbeck (2007), in Jahrgang 2006-2005 Alexandra Schrömbgens (2006) sowie in der Jahrgangsgruppe 2004 und älter Angelina Behn (2003).
Anouk, Luisa und Selma turnten einen schönen Wettkampf mit sauberen Übungen und einigen Schwierigkeiten, so dass das Siegerpodest am Ende fest in Niendorfer Hand war: Platz 1 für Anouk, Platz 2 für Selma und Platz 3 für Luisa.
Auch Julia turnte einen schönen und sauberen Wettkampf und freute sich über Platz 1. Alexandra hat am Sprung und Barren und leider auch an ihrem sonst so starken Gerät dem Balken einige Federn gelassen und wurde 2.
Angelina ging nach Verletzungen mit einigem Trainingsrückstand in den Wettkampf, den man ihr am Balken auch anmerkte. Am Sprung ging sie mit ihrem lädierten Sprunggelenk kein Risiko ein und turnte „nur“ Yamashita, wurde dafür aber mit einer hohen Wertung und nur 0,533 Punkten Abzug belohnt. Am Barren und Boden gewohnt souverän, freute sie sich am Ende über den 2. Platz.
Im letzten Wettkampfdurchgang dieser Hamburger Meisterschaften gingen dann noch Nelli Bradel (2005) und Leticia Poll (2008) in der LK2 an den Start. Zu ihnen gesellten sich unsere jüngsten, Chilly Hertz (2012) und Elise Gödel (2013) in der LK3 in der Jahrganggruppe 2013-2012.
Chilly und Elise war keine Nervosität anzumerken, sie turnten einfach ihren Wettkampf wie im Training, ordentlich und sauber. Chilly überzeugte durch gleichmäßig gute Leistungen an allen Geräten. Elise zeigte am Boden und am Balken noch kleine Schwächen, konnte dies aber als jüngste Turnerin mit der höchsten Barrenwertung aller LK3-Turnerinnen locker ausgleichen. Schließlich errang Elise den 1. Platz, und Chilly wurde 2.
In der LK2 turnte Nelli einen schönen Wettkampf mit einer tollen Bodenübung und einem schönen Sprung. Leider musste sie am Balken ein paar Federn lassen, da ihr zwei Verbindungen nicht gelungen sind. Der Barren verlief dann wieder ordentlich. Am Ende erreichte sie Platz 3.
Leticia turnte gewohnt sauber und konnte vor allem mit ihrer tollen Barrenübung und einem sehr guten Yamashita punkten. Am Balken gelang ihr eine Anforderung nicht. Dennoch errang sie mit 2,4 Punkten Vorsprung den 1. Platz.
Nach insgesamt 23 Wettkampfstunden stehen für den Niendorfer TSV 4x Gold, 6x Silber und 4x Bronze zu Buche. Nach der langen Coronapause und den vielen Trainingsunterbrechungen in den vergangenen zwei Jahren war das mehr als wir erwarten konnten. Herzlichen Glückwunsch an alle für die tollen Leistungen!
Ein Dankeschön außerdem an alle Trainerinnen, die als Betreuerinnen und Kampfrichterinnen (und Turnerin) im Einsatz waren: Angelina, Nathalie, Yvonne und Anja.
Auch wenn es ein langes und anstrengendes Wochenende war, war es doch toll, endlich mal wieder Wettkampfatmosphäre zu erleben und all die anderen Trainerinnen und Turnerinnen aus den anderen Vereinen mal wieder zu sehen, denen es erkennbar genauso ging.
Zu guter Letzt noch ein großes Kompliment an die Mädchen für den tollen Zusammenhalt und die Unterstützung eurer Freundinnen aus der Trainingsgruppe, auch wenn diese nicht im selben Durchgang, ja nicht mal am selben Tag dran waren mit ihrem Wettkampf. Schön, dass ihr euch so toll unterstützt!
Am Wochenende 18.-19. Juni geht es mit insgesamt 19 Turnerinnen, vier Trainerinnen und einer Gast-Kampfrichterin endlich wieder zum Pokal-Wettkampf beim „Falkenseer Sommer“. Bericht folgt.
geschrieben von: Anja Fast