Turnfest 2017 in Berlin – ein Erlebnisbericht!

Internationales Deutsches Turnfest 2017 in Berlin – 7 Niendorferinnen on Tour

Performance vor dem Kanzleramt.

Das Turnfest ruft nach Berlin, und natürlich lassen sich Niendorfer Turnerinnen nicht lange bitten. Nicht nur, um an den Pokalwettkämpfen teilzunehmen, sondern auch um die Atmosphäre aufzusaugen, hochkarätige Wettkämpfe anzuschauen, an diversen Mitmachangeboten teilzunehmen und vor allem um Spaß zu haben. Wir, das sind Aiyana, Mary, Soraya, Emily, Merja, Carlotta und Anja Fast, verbrachten eine tolle Woche in der Hauptstadt, in der wir in einem Klassenzimmer des Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums in Pankow übernachteten und uns täglich zu neuen Abenteuern aufmachten.

Hockstütz geht immer und überall!

Unsere Highlights: die Deutschen Jugendmeisterschaften im Gerätturnen und die dazugehörigen Gerätefinals, Zuschauen bei unseren „Niendorfer Jungs“ Daniel, Ascan, Jon, Tilman und Jonas, Deutsche Jugendmeisterschaften im Trampolinturnen, die Airtrack-Halle, diverse Mitmachangebote wie der „Berlin Uff Achse“ Test, die Kinderturn-Halle (ja, echt!), die Gala „Rendezvous der Besten“ mit tollen Show-Vorführungen von 14 verschiedenen Gruppen, die Airtrack-Halle, die spontan und unerwartet von meiner Hamburger Kampfrichter-Freundin geschenkten Karten für das Gerätefinale der Deutschen Meisterschaften der Erwachsenen mit u.a. Elisabeth Seitz und Pauline Schäfer, das Sushi und natürlich unsere Pokalwettkämpfe. Ach ja, und die Airtrack-Halle…
Ein paar Gedanken und Erinnerungen:

Wettkämpfe:
Wenn man sich die Platzierungen unserer Mädchen am Ende so anschaut, hört es sich erstmal nicht so besonders an. Man darf aber nicht vergessen, dass Hamburg im bundesweiten Vergleich nicht gerade als Turner-Hochburg bekannt ist. Außerdem gab es zahlreiche Turnerinnen in allen Wettkämpfen, die mit ihren Leistungen besser in der LK1 aufgehoben gewesen wären, statt in der LK2. Wir dagegen haben auch Turnerinnen gemeldet, die bis dahin nur LK3 geturnt haben. Das macht schon einen Unterschied. Zu den Turnerinnen im Einzelnen:

Selbst wurde natürlich auch geturnt

Aiyana hatte etwas Pech mit dem Barren-Kampfgericht, die ein Element nicht anerkannt haben, wodurch sie am Ende noch einen Punkt Abzug für zu kurze Übung bekommen hat. Einige Wackler und nicht gegebene Verbindungen am Balken, ansonsten hat sie einen wirklich guten Wettkampf geturnt, besonders am Boden und eigentlich auch am Barren. Auch Mary hat einen guten Wettkampf geturnt, besonders am Boden und Barren, wenn auch noch einige Anforderungen der LK2 fehlten. Am Balken hatte sie leider 3 Stürze und eine misslungene Anforderung, was sie insgesamt 3,5 Punkte gekostet hat. Platz 113 und 138 von 202 in der AK 16 sind da durchaus gut zu bewerten. Soraya hat nur am Barren etwas Federn gelassen und hat ansonsten einen sehr guten Wettkampf geturnt. Emily hatte leider einen Sturz am Balken und dadurch eine fehlende Anforderung und war am Barren etwas unsauber. Boden und Sprung waren aber sehr gut. Auch hier sind Platz 53 und 87 von 140 in der AK 13 sehr gute Ergebnisse, zumal es Emilys erster LK2-Wettkampf war. Merja musste leider passen, nachdem sie sich beim Einturnen am Fuß verletzt hatte. Später ging es zum Glück wieder, aber unmittelbar vor dem Wettkampf waren die Schmerzen, besonders beim Absprung, leider zu stark. Carlotta hat mit ihrem 24. Platz von 97 in der AK 12 natürlich den Vogel abgeschossen. Hier war nur die Barren-Übung etwas unsauber. Ansonsten war es ein toller Wettkampf und mit 46,05 Punkten auch die höchste Gesamtpunktzahl unserer Mädchen.

Mittendrin, statt nur dabei!

Was sonst noch im Gedächtnis bleibt:
Treppen, Treppen und noch mehr Treppen. Allein 69 bis zu unserem Klassenraum im 2. Stock, vom Frühstück hinauf sogar 75, 45 hinauf zur U-Bahn bei der Max-Schmeling-Halle und noch viele, viele mehr bei all den anderen Bahnhöfen und auf der Messe.
Weite Wege zu Fuß: Von der Unterkunft zur Bahn, von der Bahn zur Max-Schmeling-Halle, in der wir insgesamt sechsmal waren, auf der Messe und auch sonst. Dazu lange Strecken mit der Bahn von der Unterkunft in Pankow bis zur Messe. Berlin ist halt doch noch etwas größer als Hamburg.
Kurze Nächte. Trotz aller Beteuerungen waren wir irgendwie doch immer später im Bett als geplant, egal wie früh der Wecker für den nächsten Morgen gestellt war.
Unser tägliches Mantra vor dem Abmarsch. Essen – Trinken – Handy – Geld – Festkarte. Hat aber auch nicht immer geholfen: Am Wettkampf-Morgen rannte Aiyana plötzlich auf halbem Weg zur Bahn wie von der Tarantel gestochen zurück zur Unterkunft, um ihre Festkarte zu holen…
Der gesungene Weg: Jeden Morgen 10 Minuten Fußweg zur Bahn und jeden Abend 10 Minuten zurück. Das kann langweilig werden. Nicht für Soraya, Emily und Carlotta. Jedes Ladenschild, an dem wir vorbei kamen, wurde besungen, begleitet von passenden Bewegungen (ursprünglich gedacht, um sich den Weg zu merken, was sich aber im Prinzip schnell erübrigte, da der Weg von der Straßenecke, an der unsere Schule lag, bis zur Station Pankow schnur-geradeaus ging – änderte aber nichts am zweimal täglich wiederkehrenden Gesinge…).
Ascan und Daniel: Die beiden konnten sich sicher Besseres vorstellen, als sich ihr Zimmer mit sieben verrückten Weibern zu teilen, aber sie haben ihr Los tapfer ertragen und sich ihrerseits ihren Spaß draus gemacht. Unvergessen Daniel, der Merjas „antike“ Luftmatratze mit dem Mund aufgepustet hat, weil die elektrische Pumpe nicht wollte, Ascans Döner-Regen und die Physikstunde am Abend. Ein dickes Dankeschön nochmal für’s Wettkampf-Betreuen für Mary und Aiyana und für’s Vorbeischauen bei Carlottas Wettkampf.
Und nicht zuletzt: Wohl die süßeste und lustigste Gruppe, mit der ich je unterwegs war. Es gab in einer vollen Woche, in der wir quasi rund um die Uhr zusammen waren, nicht ein einziges Mal Streit, schlechte Stimmung, Murren über das viele Gelaufe, langweilige Bahnfahrten oder sonstiges. Im Gegenteil: Meine sechs Mädchen waren immer fröhlich und gut gelaunt, haben sich mit Begeisterung auf alle verfügbaren Angebote gestürzt und auch die vergleichsweise eher anspruchslosen Mitmachangebote mit Eifer und sportlichem Ehrgeiz absolviert. Ihr Süßen, ich hatte wirklich wahnsinnig viel Spaß mit euch. Und wenn das Turnfest jedes Jahr wäre, würde ich euch für’s nächste gleich wieder buchen. – Anja Fast

Alles in allem – ein Riesenspaß!

Schreiben Sie einen Kommentar